Aufgrund ihres liberalen Investitionsgesetzes, der fortschrittlichen Wirtschaftspolitik und der stabilen Sicherheitslage konnte die Region Kurdistan-Irak im vergangenen Jahrzehnt ein enormes Wirtschaftswachstum verzeichnen. Dabei ist sie zu einem attraktiven Ziel für internationale Unternehmen geworden und hat sich als Tor zum Rest des Irak etabliert. Neben einer Vielzahl an natürlichen Ressourcen, die das Rückgrat der Wirtschaft bilden, verfügt die Region auch über beträchtliche Potentiale in anderen Wirtschaftsbereichen. Die Regionalregierung der Region Kurdistan (KRG) hat drei Prioritätssektoren definiert, in denen Auslandsinvestitionen und Handel besonders willkommen sind. Dabei handelt es sich um die Bereiche Landwirtschaft, Industrie und Tourismus.
Die KRG setzt auf die transformierende Kraft von Langzeitpartnerschaften mit der Privatwirtschaft, um den Fortschritt der Region zu fördern und eine stabile Zukunft zu gewährleisten. Die KRG arbeitet mit internationalen Experten und Beratungsfirmen an Plänen und Strategien für die wirtschaftliche Entwicklung der Region Kurdistan.
In den letzten Jahren erlebte die Region einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung. Der kürzlich eingesetzte Boom in der Bau- und Immobilienbranche hat das Gesicht der Region verändert, Stadtlandschaften umgestaltet und die Hauptstadt Erbil in ein Handelszentrum verwandelt. Die Energie Infrastruktur wurde erheblich erweitert, dutzende Schulen und Universitäten wurden errichtet und der Gesundheitssektor verbessert. Hunderte Kilometer an neuen Autobahnen ermöglichen heute ein schnelles Vorankommen in der gesamten Region. Der neue Flughafen in Erbil, der 2010 erstmals seine Türen öffnete, verzeichnet jährlich eine steigende Passagieranzahl. In Sulaimani gibt es einen weiteren Flughafen, und der Bau des Flughafens in Duhok ist bereits in vollem Gange.
Landwirtschaft
Einst als Brotkorb des Irak bekannt, hat der Landwirtschaftssektor der Region Kurdistan auch heute das Potential wieder eine der Hauptantriebskräfte der Wirtschaft zu werden und seine alte Stärke als Exportsektor wiederzuerlangen. Die Vorzüge der Region im landwirtschaftlichen Bereich sind fruchtbare Böden, ein günstiges Klima und großzügige Wasserressourcen. Vielversprechende Investitionsmöglichkeiten gibt es in den Bereichen Fischzucht, Milcherzeugnisse, Olivenanbau, Schaf- und Rinderzucht und in der Produktion von Setzlingen. Das Vorhaben einen „Grünen Gürtel“ um Erbil anzulegen und das Bewässerungsprojekt von Shamamok bieten weitere Gelegenheiten für Investoren.
Wichtigste Produkte: Weizen, Gerste, Reis, Gemüse, Datteln, Baumwolle, Rind, Schaf, Geflügel
Industrie
Die Region Kurdistan-Irak arbeitet fortlaufend daran ihren Industriesektor sowie das verarbeitende Gewerbe in vielen Bereichen weiterzuentwickeln und begrüßt die Unterstützung ausländischer und inländischer Investoren bei diesem Vorhaben. Die Errichtung von Stahl- und Zementfabriken ist von großer Bedeutung für den Bausektor der Region.
Wichtigste Produkte: Petroleum, Chemikalien, Textilien, Leder, Baustoffe, Lebensmittelverarbeitung, Düngemittel, Metallerzeugung und -verarbeitung
Tourismus
Der Tourismus- und Gastgewerbesektor in der Region Kurdistan gehört zu den am schnellsten wachsenden Sektoren. Das reichhaltige und vielfältige Kultur- und Naturerbe, welches archäologische Ausgrabungen, seltene islamische Architektur und frühchristliche Kirchen sowie Naturschönheiten aller Art einschließt, macht die Region zu einem spannenden Reiseziel. Die Stärkung des Tourismus erlaubt ein ausgeglichenes Wachstum und die Entwicklung einer ganzheitlichen Wirtschaftsordnung.
Immobilien und Bausektor
Die Bau- und Immobilienbranche in der Region Kurdistan erlebt seit dem Jahr 2003 einen wahren Boom, was den Sektor sehr empfänglich für ausländische und heimische Investitionen macht. Dank der hohen Migrationszahlen in die Region kann davon ausgegangen werden, dass sich das Wachstum des Sektors aufgrund einer gesteigerten Nachfrage nach Wohnungen, Schulen und Krankenhäusern fortsetzen wird. Der Bausektor leistet einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der lokalen Wirtschaft und somit zur Schaffung von Arbeitsplätzen.
Bankensektor
Der Banken- und Finanzsektor der Region Kurdistan-Irak befindet sich in stetiger Entwicklung. So ist die Region Kurdistan mittlerweile Sitz von über 15 Hauptniederlassungen von Commercial und Retail Banken. Außerdem wurden Joint Ventures zwischen heimischen und internationalen Banken gebildet. Bald wird auch eine neue Börse in Erbil eröffnet welche die Iraker Börse in Bagdad ergänzt. Investitionen in die Region Kurdistan sollen damit noch attraktiver werden.
Trotz der raschen Entwicklung in den letzten Jahren soll der Banken- und Finanzsektor der Region Kurdistan noch weiter gestärkt werden, insbesondere was die Vergabe von Langzeitdarlehen betrifft. Auch der aufstrebende Versicherungssektor expandiert schnell und trägt damit zur Entwicklung eines gesunden und effizienten Bankensystems bei, welcher sowohl heimischen als auch internationalen Ansprüchen gerecht wird.
Kommunikation und Transport
Die Regionalregierung hat den Kommunikations- und Transportsektor als zentrales Element der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung der Region Kurdistan identifiziert. Aus diesem Grund wurde auch eine Transportstrategie ausgearbeitet, welche die bereits gut entwickelte Infrastruktur der Region weiter verbessern soll.
Gesundheit
Die Region Kurdistan-Irak begrüßt sowohl öffentliche als auch private Investitionen in den Gesundheitssektor, um so die Folgen der jahrelangen Vernachlässigung durch das frühere Regime in Bagdad zu überwinden. Eine wichtige Voraussetzung für die Stärkung des Sektors ist die Etablierung international anerkannter Gesundheits- und Sicherheitsstandards.
Bildung
Der Bildungssektor in der Region Kurdistan durchläuft derzeit einen enormen Transformationsprozess. Investitionen in diesen Sektor waren in den letzten Jahren konstant und haben sich auf Humankapitalentwicklung, Stipendienprogramme, Freizeitmöglichkeiten, Forschungsprogramme und andere Bildungsvorhaben konzentriert. Durch die zunehmende Zahl an Zuwanderern, an kurdischen Rückkehrern aus der Diaspora und die wachsende Zahl an Vertriebenen und Flüchtlingen hat die Region einen hohen Bedarf an zusätzlichen internationalen Schulen.
Kunst und Sport
Mit einer jungen Bevölkerung und einem enormen kulturellen Erbe ist die KRG bestrebt, zunehmend in Sport und Kunst zu investieren.