Nach Jahrzehnten des bewaffneten Konflikts zwischen der irakischen Regierung und der irakisch-kurdischen Bevölkerung um deren Anerkennung, Freiheit und Demokratie unterzeichneten beide Seiten am 11. März 1970 ein Waffenstillstandsabkommen. Dieses besiegelte unter anderem das Recht der Kurden auf eine autonome Region im Irak.
Ein selbstverwaltetes kurdisches Gebiet wurde festgelegt, und den bis dato vertriebenen Kurden ein Recht zur Rückkehr in ihre Heimat versprochen. Weiters wurde den Kurden das Recht zuerkannt, sich an der Bundesregierung zu beteiligen und eine Quote wurde eingeführt, die die Besetzung hochrangiger Positionen mit kurdischen Vertretern gewährleisten sollte. Das Abkommen hielt auch fest, dass sich das irakische Volk aus Arabern und Kurden zusammensetzt. Folglich wurde kurdisch als offizielle Sprache in Gebieten mit einer kurdischen Mehrheit anerkannt, und sollte fortab in Schulen als zweite Sprache neben Arabisch gelehrt werden. Das Abkommen räumte den Kurden das Recht ein, kurdische Jugend-, Studenten , Frauen und Lehrerverbände zu gründen. Es gab darüber hinaus das Versprechen, die autonome kurdische Region bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zu unterstützen.
Große Teile der Vereinbarung blieben jedoch unerfüllt. Die irakische Regierung führte nicht wie versprochen eine Volkszählung durch, um den kurdischen Bevölkerungsanteil zu ermitteln und das Versprechen der politischen Vertretung blieb ein Lippenbekenntnis. Stattdessen verübte das Baath-Regime Attentate gegen den Kurdenführer Mustafa Barzani und seine Familie, setzte ein Arabisierungsprogramm in umstrittenen Gebieten wie Kirkuk durch und unternahm weiter Angriffe gegen das kurdische Volk. Im März 1974 arbeitete die Baath-Regierung einen eigenen neuen Vorschlag aus, welchen die Kurden ohne Verhandlungen hätten annehmen sollen. Die Kurden lehnten die Vereinbarung jedoch ab und dies führte zum Ausbruch des zweiten irakisch-kurdischen Krieges.
Zur gleichen Zeit erhöhte der Grenzstreit über den Schatt al-Arab zwischen dem Irak und dem Iran den Druck auf den irakisch-kurdischen Konflikt. Um die iranische Unterstützung der kurdischen Peshmerga Sicherheitskräfte zu beenden, machte Saddam Hussein Zugeständnisse im Schatt al-Arab Streit. Am 6. März 1975 unterzeichneten der Irak und der Iran das Abkommen von Algier, in welchem Saddam im Gegenzug für ein Ende der iranischen Unterstützen der kurdischen Streitkräfte die Kontrolle über den Schatt al-Arab aufgab. Daraufhin unterbrach der Schah jegliche Unterstützung der Peshmerga, was der irakischen Armee ermöglichte, den kurdischen Widerstand zu brechen.
Das irakische Regime setzte seine Arabisierungskampagne in kurdischen Gebieten fort. Dies bedeutete die Tötung und Umsiedelung von Tausenden von Peshmerga Kräften und Zivilisten. Aus Angst vor Verfolgung konnten viele Kurden nicht in ihre Heimat zurückkehren und suchten um internationale Hilfe an. Österreich war eines der ersten Länder, das vertriebenen Kurden aus iranischen Flüchtlingslagern Asyl gewährte.