In der Tageszeitung die Presse vom 17.03.2016 schildert Außenpolitikredakteur Wieland Schneider, wie die Terrororganisation IS zum wiederholten Mal Peshmerga Kräfte und Zivilisten in der Region Kurdistan mit Giftgas angegriffen hat.
Bei den jüngsten Angriffen in Sinjar, Makhmur und Taza südlich von Kirkuk wurden durch den Einsatz von Senfgas und Chlorgas mehrere hundert Peshmerga verletzt, besonders dramatisch ist der Fall in Taza, wo ein 3 jähriges Mädchen an den Folgen des Angriffs verstarb. Beunruhigend ist zudem die im Artikel wiedergegebene Vermutung, welche auf Aussagen aus dem Peshmergaministerium der Regionalregierung Kurdistan-Irak (KRG) beruht, dass die Terrormiliz IS derzeit ihre Fähigkeiten im Hinblick auf Chemiewaffen ausbaue. Es wird davon ausgegangen, dass das Giftgas von der Terrororganisation eigenständig in Laboratorien u.a. in Mosul hergestellt wird.
Der Artikel nimmt auch Bezug auf die Jährung der Giftgasangriffe vor 28 Jahren auf die kurdisch-irakische Stadt Halabja. Am 16.03.1988 bombardierte Saddam Husseins Regime die Stadt im Süd-Osten der Region Kurdistan mit Senfgas, wobei über 5000 Menschen ums Leben kamen. Die Angriffe auf Halbaja, ebenso wie die damit verbundene Unterdrückungs- und Vernichtungskampagne „Anfal“, welcher hunderttausende Kurden zum Opfer fielen, ist, wie der Präsident der Region Masoud Barzani zitieret wird, „ein Symbol der Unterdrückung der Kurden“.