Die Regionalregierung Kurdistan-Irak (KRG) hielt zusammen mit den Vereinten Nationen ein hochrangiges Koordinierungstreffen ab, um die humanitäre Lage in der Region Kurdistan zu erörtern, die aufgrund der militärischen Operationen in Nordsyrien erneut Flüchtlingsströme verzeichnet. Die Sitzung wurde von Innenminister Reber Ahmed und der humanitären Koordinatorin im Irak, Marta Ruedas, geleitet.
Herr Reber Ahmed hob die Rolle der KRG bei der Aufnahme von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen in den letzten Jahren hervor. Er dankte den Vertretern der diplomatischen Vertretungen und der Geberländer, die humanitäre Hilfe geleistet haben, und wiederholte, dass die KRG ohne diese Hilfe nicht in der Lage gewesen wäre, eine so große Anzahl von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen aufzunehmen: die Region Kurdistan beheimatet nach wie vor 1,1 Mio Binnenvertriebene und Flüchtlinge, von denen 20% in 38 Lagern leben. In Bezug auf die Lage in Syrien erklärte Minister Reber Ahmed, dass die laufenden Militäreinsätze die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft ziehen und letztendlich zur Vertreibung einer großen Zahl von Menschen in die Nachbarländer, einschließlich in die Region Kurdistan, führen werden. Ein weiterer Aspekt, den der KRG-Innenminister hervorhob, ist die Bedrohung der ISIS-Mitglieder, die durch den Zustrom von Flüchtlingen in die Region Kuridstan eindringen könnten.
Herr Hoshang Mohamed, Generaldirektor des Gemeinsamen Krisenkoordinierungszentrums (JCC), hielt einen Vortrag über einen humanitären Notfallplan über die Bewältigung des neuen Zustrom von Flüchtlingen aus Syrien. Er betonte die Auswirkungen der verringerten internationalen Finanzmittel auf die humanitären Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Wasser- und Sanitärversorgung, Abfallwirtschaft und Ernährung. In dieser Hinsicht hob der KRG-Gesundheitsminister Saman Barznji die Bedürfnisse von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen im Gesundheitssektor hervor. Er ermutigte die zuständigen UN-Organisationen, nicht nur die Binnenvertriebenen und Flüchtlinge in den Lagern zu unterstützen, da eine große Anzahl von ihnen in den Aufnahmegemeinschaften in der gesamten Region Kurdistan lebt. Schließlich informierte der Bildungsminister der KRG, Alan Hama Saeed, das Treffen über die Herausforderungen der Bildung für die Flüchtlings- und Binnenvertriebenenstudenten. Er fügte hinzu, dass die KRG trotz der Herausforderungen und der Finanzkrise die Schulen, wo Binnenvertriebene untergebrach sind, weiterhin unterstützt.
Der Leiter der Abteilung für Auswärtige Beziehungen, Minister Safeen Dizayee, brachte die Besorgnis der KRG über die Lage in Nordsyrien zum Ausdruck, da dies bereits Auswirkungen auf die Region Kurdistan verursachte. Eine weitere Militäroffensive in Syrien ist ein Hinweis darauf, dass ein weiterer Zustrom von Flüchtlingen zu erwarten ist. Minister Dizayee forderte die UN-Agenturen auf, sich stärker für die Bedürfnisse der Binnenvertriebenen und Flüchtlinge innerhalb und außerhalb der Lager einzusetzen.
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