Während die Angriffe der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) auf die Stadt Kobane in Syrien anhalten, kommen immer mehr Flüchtlinge in die Region Kurdistan, wo die Regionalregierung Kurdistan-Irak (KRG) plant, sie in einem neuen Flüchtlingslager außerhalb von Erbil unterzubringen.
Zusätzlich zu anderen Lagern, die gebaut wurden um mehr als 1,6 Millionen Binnenvertriebene (IDPs) und Flüchtlinge aus anderen Ländern zu beherbergen, darunter Jesiden, Assyrier, kurdische Flüchtlinge aus Syrien, sowie Zivilisten aus anderen Regionen des Iraks, wird ein weiteres Lager für Flüchtlinge die vor der IS aus Kobane fliehen mussten errichtet.
In einem Statement auf KRG.org berichtet Sirwan Abid, der KRG-Leiter des Qushtapa-Lagers welches sich am Stadtrand der Hauptstadt der Region befindet, dass das neue Lager außerhalb von Erbil errichtet werden und für bis zu 800 Familien als vorrübergehende Bleibe dienen wird. Es sei geplant es im Frühjahr nächsten Jahres zu eröffnen. Derzeit leben 1.971 Flüchtlinge aus Kobane gemeinsam mit Kurden aus anderen Teilen Syriens im Qushtapa-Lager, welches im August 2013 geöffnet wurde.
Seit die IS mit ihrem Angriff auf die kurdische Stadt vor einigen Monaten begann, wurden insgesamt 19.340 Flüchtlinge aus Kobane in der Region Kurdistan registriert. Ungefähr 10.600 von ihnen leben bei Verwandten und Freunden, erklärte Sirwan Abid.
Der normale Fluchtweg für Flüchtlinge aus Kobane geht durch die Türkei, wo sie über den „Ibrahim-Khalil“-Grenzübergang die Region Kurdistan erreichen können. Busse der KRG führen sie dann nach Erbil oder zum Qushtapa-Lager. Alle Flüchtlinge aus Kobane erhalten eine Aufenthaltsgenehmigung, sobald sie sich bei der UNHCR registriert haben.
Der Zustrom an Flüchtlingen und Binnenvertriebenen ist eine große Belastung für die Regionalregierung Kurdistans. Aufgrund der begrenzten finanziellen Möglichkeiten der KRG erweist es sich als schwer, all den Flüchtlingen humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, weshalb die UNHCR vor Kurzem mit einem unterstützenden Überwinterungsprogramm begonnen hat, um den Flüchtlingen ein Überleben in der Kälte zu ermöglichen. Decken, Kerosin und andere notwendige Versorgungsmittel werden an die Flüchtlinge verteilt, in Vorbereitung für den Winter.
Vor einem Monat entsandte die Regionalregierung Kurdistans 160 Soldaten der Peshmerga nach Kobane, um den syrisch-kurdischen Kämpfern in ihrem Kampf gegen die IS zu helfen.