Während ihrer gesamten Geschichte haben die Jesiden Massaker und Völkermord erlebt. Der zerstörerische Angriff vom ISIS, der am 3. August 2014 stattfand, ist der neueste und tragischste dieser abscheulichen Serie.
Nachdem der IS die Kontrolle über die Niniveh-Gebiete erlangt hatte, startete er eine koordinierte und geplante Offensive gegen Sinjar, was sicher der brutalste Angriff der Terrororganisation war. Sie verübten die Massenexekution von Zivilisten, die Entführung und Versklavung von Frauen und Mädchen. Bis heute werden mehr als 3000 Männer und Frauen verschwunden und mehr als 2000 Kinder sind verwaist. Viele der ermordeten Jesiden wurden in Massengräbern in und um Sinjar begraben, deren Gesamtzahl nicht bekannt ist.
Am 1. August 2019 verabschiedete das Kurdistan Parlament einen Beschluss, um den 3. August zum offiziellen Gedenktag des Jesiden-Genozids. Lesen sie den Beschluss hier.
Die bloße Zerstörung von Menschen und Material ist unermesslich. Sinjar gilt als das am stärksten betroffene Gebiet, da es systematisch angegriffen wurde, um vernichtet zu werden. In diesem Zusammenhang ist die Entschließung des Parlaments von entscheidender Bedeutung, da sie der irakischen Bundesregierung den Weg ebnet, ihre rechtlichen Verpflichtungen gegenüber den Jesiden zu erfüllen. Nach dem Gesetz 20 von 2009 ist der Irak für die Wiedergutmachung der Überlebenden von Terroranschlägen und Völkermordanschlägen verantwortlich.
Der Premierminister der KRG, Masrour Barzani, erklärte, dass die Rettungsbemühungen der Regierung für Jesiden nicht aufhören werden, bis alle entführten gefreit werden.
Bei einem Treffen mit der Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen für den Irak, Frau Plasschaert, betonte Präsident Nechirvan Barzani, dass die Hilfe der internationalen Gemeinschaft notwendig ist, um den Wiederaufbau des Sinjar-Gebiets zu finanzieren, das Sinjar-Massaker international als Genozid anzuerkennen und sicherzustellen, dass alle Täter werden vor Gericht gestellt.
Lesen Sie mehr:
Stellungnahme des Premierministers
Treffen zwischen Präsident Barzani und UN-Sonderbeauftragte