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Kurdische Küche

Frische Salate, gegrilltes Fleisch und selbst gebackenes Brot – die kurdische Küche überzeugt jeden Reisenden im Handumdrehen. Gemeinsames Essen mit Familie und Freunden ist ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens und wird gerne ausgiebig zelebriert. Wer sich mit kurdischer Küche beschäftigt, wird schnell feststellen, dass es sich bei vielen Gerichten um eine Mischung
verschiedener Einflüsse aus dem Mittelmeerraum und dem Mittleren Osten handelt.

Während man in der traditionellen, kurdischen Küche üblicherweise nicht zwischen Vorspeisen, Beilagen und Hauptspeisen unterschied, sondern alle Gerichte gleichzeitig servierte, ist dies heute oft nicht mehr der Fall und Speisekarten in den zahlreichen Restaurants der Region Kurdistan-Irak weisen in der Regel Vorspeisen, Hauptspeisen und Nachspeisen getrennt aus.

Das klassische kurdische Getränk schlechthin ist Schwarztee, „Chai“, der nach dem Essen und beim Empfang von Gästen serviert wird. Andere beliebte Getränke sind frisch gepresste Säfte aus Granatäpfeln, Zuckermelonen, Orangen oder Bananen. Zum Essen wird oftmals „Mastew“, mit Wasser verdünntes Joghurt, getrunken.

Frühstück
Die Region stellt eine Reihe von köstlichen Produkten aus Schaf-, Ziegen- und Kuhmilch her. Beispiele sind etwa diverse Weich- und Hartkäsesorten sowie Joghurt, das gerne zum Frühstück gegessen wird. Darüber hinaus isst man morgens oft Brot mit mildem kurdischem Honig, der häufig mit Wabe serviert wird. Dazu gibt es in der Regel ein Glas Schwarztee.

Meze
Vorspeisen, auf Kurdisch „Meze“ genannt und ursprünglich nicht Teil eines traditionellen kurdischen Mahls werden heutzutage gerne zuvor serviert. Beliebt sind etwa Salate, vor allem mit Tomaten, Gurken, frischen Kräutern sowie Dressings auf Granatapfel- oder Zitronenbasis, oder auch Aufstriche, die ihren Ursprung im Mittleren Osten haben. Beispiele sind „Humus“, der aus Kichererbsen und Sesampaste hergestellt wird, oder „Babaganoush“, ein Auberginenaufstrich auf Joghurtbasis. Während der kalten Jahreszeit sorgen außerdem pikante Suppen, wie etwa „Nisk“, eine Linsensuppe, für Wärme.

Gereicht wird zu „Meze“ üblicherweise frisches Brot, wie beispielsweise hauchdünnes „Nany Tyry“ oder ungesäuertes Lewash-Brot, das im Steinofen zubereitet wird.

Hauptspeisen
Als Hauptspeise wird in der kurdischen Küche vor allem Fleisch serviert. Gegrilltes Lamm, Huhn oder Kalb sind gerne gegessene Klassiker – am Spieß serviert nennt sich dieses kulinarische Highlight „Kebab“. Beliebt sind auch „Kufte“, Reisteigtaschen gefüllt mit Hackfleisch und Kräutern, oder verschiedene Eintöpfe mit in Tomatensauce gegarten Bohnen, Fisolen, Zucchini, Auberginen oder Okraschoten.

Als Beilage reicht man meistens „Biryani“, duftender Reis mit Huhn, Gemüse, Mandeln, Nüssen, Rosinen und Gewürzen.

Ein besonderer Genuss ist außerdem „Dolma“, mit Reis und faschiertem Fleisch gefüllte Auberginen, Zucchini, Krautblätter oder Paprika. Faschierte Laibchen, „Shifte“, finden in Kurdistan eine eigene Art der Zubereitung. Sie werden entweder als Wraps oder als Hauptspeise mit Reis serviert.

Nachspeisen
In der traditionellen, kurdischen Küche wurden Süßspeisen nicht unmittelbar nach der Hauptmahlzeit serviert, sondern nachmittags zu einer Tasse Tee gereicht. Ein Beispiel sind „Kulicha“, mit Datteln oder Walnüssen gefüllte Teigtaschen oder Kekse, die wunderbar mit Schwarztee harmonieren.

Auch diese Tradition hat sich jedoch im Laufe der Zeit gewandelt. Während Kurden als Nachspeise oft frisches Obst, wie etwa Granatäpfel, Feigen, Orangen oder Weintrauben essen, serviert man Gästen zu besonderen Anlässen gerne raffinierte Desserts, die man auch aus der Küche des Mittleren Ostens kennt. Bekannte Beispiele sind „Baklawa“, aus Nüssen und Honig hergestellt, und „Halwa“, das aus Sesamsamen zubereitet wird. Ebenfalls beliebt ist „Kanafeh“ auf Frischkäsebasis und verschiedene Puddingsorten, die mit Gries, Safran, Nüssen oder Rosenwasser verfeinert werden.