Präsident Masoud Barzani empfing eine Delegation türkischer Diplomaten geleitet von Mevlut Cavusoglu, dem türkischen Außenminister. Minister Cavusoglu überbrachte Grüße von Recep Tayyip Erdogan an Präsident Barzani und gratulierte dem Präsidenten und den Streitkräften der Peschmerga für ihre ausschlaggebende Rolle in der Befreiung Mossuls.
Die beiden Seiten besprachen die bilateralen Beziehungen zwischen der Türkei und der Region Kurdistan welche für die Menschen in der Türkei und der Region Kurdistan vorteilhaft sind und dass die bereits guten Beziehungen der beiden Seiten nur noch stärker werden würden.
Präsident Barzani und Minister Cavusoglu sprachen auch über das kurdische Unabhängigkeitsreferendum am 25. September 2017. Der türkische Außenminister beteuerte, dass dieser Schritt ein natürliches Recht der Menschen in der Region Kurdistan sei, der Zeitpunkt allerdings zu Problemen führen könnte. Er fügte hinzu, dass die Türkei bereit wäre, Verhandlungen zwischen Bagdad und Erbil zu unterstützen, damit einige der Missstände in der Region Kurdistan gelöst werden können.
Präsident Barzani wiederholte die Position Kurdistans und betonte, dass der Versuch über Jahrezehnte einen Irak zu gestalten, in dem die Kurden als Partner angesehen werden, fehlschlug. Er fügte hinzu, dass, trotz der furchtbaren Verbrechen die von den verschiedenen irakischen Regierungen begangen wurden, wie der Missbrauch von chemischen Waffen, Genozid und Verweigerung von jeglichen politischen Rechten, die kurdische Führung nach der amerikanischen Intervention im Jahr 2003 an einer Neugestaltung des Iraks teilgenommen hat. Aber auch das, so Präsident Barzani, ist fehlgeschlagen.
Weiters betonte der Präsident, dass die Durchführung eines Referendums ein demokratisches Recht der Menschen in der Region Kurdistan sei und versicherte Minister Cavusoglu, dass dieser Schritt keinen negativen Einfluss auf den Kampf gegen den Islamischen Staat hat.
Originalartikel (auf Englisch)
veröffentlicht am 24.08.2017