In der vergangenen Woche hat Premierminister Nechirvan Barzani und eine begleitende Delegation Rom und den Vatikan besucht, und wurde vom italienischen Premierminister Matteo Renzi, dem italienischen Außenminister Paolo Gentiloni, Seiner Heiligkeit Papst Franziskus, sowie dem Außenminister des Vatikan Erzbischof Paul Richard Gallagher empfangen.
Bei dem Treffen mit Premierminister Renzi dankte Premierminister Barzani Italien im Namen der Menschen und der Regierung Kurdistans für die Bereitstellung von essentiellen humanitären Hilfsgütern und militärischer Ausrüstung. Des Weiteren informierte er den italienischen Premierminister über die jüngsten Entwicklungen in der Region Kurdistan und die anhaltenden Fortschritte der Peshmerga Kräfte in ihrem Kampf gegen die Terrororganisation IS. Zudem hob er die Lage der Vertriebenen aus anderen Teilen des Irak und der Flüchtlinge aus Syrien hervor, wobei er betonte, dass sie dringend weitere Unterstützung benötigen.
Der italienische Premierminister Renzi bekräftigte, dass seine Regierung „weiterhin humanitäre und militärische Unterstützung für die Region Kurdistan bereitstellen und ihr in jeder Weise beistehen werde, um den Terrorismus auszuradieren.“ Außerdem drückte er seinen Respekt für den Mut der Peshmerga Kräfte in ihrem Kampf gegen den Terrorismus aus.
Weiterhin gab Premierminister Renzi bekannt, dass Italien beschlossen habe seine diplomatische Vertretung in Erbil zu einem Generalkonsulat aufzuwerten, in Anbetracht, dass dies eine Botschaft an die Welt senden werde, dass die Lage in der Region Kurdistan besser ist als vorher. Er sagte: „Es ist wichtig für uns, dass die Stabilität der Region Kurdistan beibehalten wird.“
Beide Seiten besprachen zudem das Verhältnis zwischen Erbil und Bagdad, die Lage in Mosul, politische Entwicklungen im Irak und die Notwendigkeit, alle Elemente der irakischen Gesellschaft beim Regieren des Landes zu berücksichtigen. Ein weiteres Thema war die Situation in Syrien und ihre Auswirkung auf die Lage im Irak und in der gesamten Region. Beide Seiten bekräftigten, dass eine politische Lösung in der Syrienkrise nötig ist.
Beim Treffen zwischen Premierminister Barzani und Seiner Heiligkeit Papst Franziskus war vor Allem die gegenwärtige Situation der Region Kurdistan, des Irak und des gesamten Nahen Ostens Gesprächsthema, wobei ein Fokus auf die jüngsten Entwicklungen im Krieg gegen IS und die Notwendigkeit einer internationalen Koalition gegen Terrorismus gelegt wurde. Beide Seiten bekräftigten, dass IS nicht nur eine Gefahr für Kurdistan, Irak oder den Nahen Osten darstellt, sondern für die gesamte Menschheit.
Premierminister Barzani informierte Seine Heiligkeit über die Lage der Binnenvertriebenen und Flüchtlinge, welche diversen ethnischen und religiösen Gruppen aus verschiedenen Gegenden in Kurdistan und Irak angehören, wo sie friedlich zusammenlebten, aber nun auf tragische Weise gezwungen wurden ihre Heimaten und alle ihre Habseligkeiten zurückzulassen. Er wies zudem daraufhin, dass die Präsenz solch einer hohen Zahl an Flüchtlingen und Binnenvertriebenen eine hohe Belastung für die Regionalregierung Kurdistans darstelle. Er rief Papst Franziskus dazu auf, Geberländer und die internationale Gemeinschaft dazu zu ermutigen, ihre humanitäre Hilfe zu erhöhen.
Seine Heiligkeit der Papst drückte seine Dankbarkeit an die Regionalregierung Kurdistan für ihre Versorgung der Binnenvertriebenen und Flüchtlinge aus. Des Weiteren lobte er die Koexistenz der verschiedenen Ethnien und religiösen Gruppen, welche seit Jahrhunderten friedlich in Kurdistan miteinander leben. Seine Heiligkeit sprach zudem seine Anerkennung für die Rolle der Region Kurdistan im Kampf gegen Terrorismus aus.
Premierminister Barzani traf außerdem den Außenminister des Vatikans, Erzbischof Paul Richard Gallagher, mit welchem er die bilateralen Beziehungen zwischen der Region Kurdistan und dem Vatikan besprach. Außenminister Erzbischof Gallagher sagte, dass der Vatikan sehr genau die Situation in Kurdistan und im gesamten Nahen Osten beobachte.
Der Außenminister des Vatikans lobte die Regionalregierung Kurdistan für die Bereitstellung von Unterkünften und Hilfsleistungen für Vertriebene und Flüchtlinge. Er lobte außerdem die Rolle der Peshmerga bei der Beschützung aller Menschen in der Region gegen Terrorismus, ungeachtet Ethnizität oder Religion.
Die KRG Delegation bestand aus Vizepremierminister Qubad Talabani, den Ministern Kamal Muslim, Falah Mustafa und Safeen Dizayee, sowie der KRG Repräsentantin in Italien, Rezan Hama Salih.